Der Ursprung der Gangpferde

WOher KOMMt DER TÖLT?

Über Jahrhunderte war der Hauptnutzen des Pferdes das Reiten. Dieses war von großer Bedeutung für die Entwicklung vieler Kulturen. Denken wir nur an den Ponyexpress, Kriegsritter... Gerade für das Zurücklegen langer Strecken waren komfortable Gänge geschätzt und Gangpferde beliebt. 

 

Wie kürzlich erforscht wurde, geht die Veranlagung zu Gängen, also Tölt und Pass, auf die Mutation des DMRT3- Gens zurück. Dieses wirkt auf die sogenannten Interneurone im Rückenmark. Das sind Nervenzellen, die eine wichtige Rolle spielen für die Entwicklung die Koordination der Beinbewegungen. An über 4000 Pferden untersuchten Pferden lässt sich eine weltweite Verteilung dieser Mutation feststellen, besonders häufig in Gangpferden, aber auch bei Trabern.

 

Bereits um 850-900 nach Christus zeigten mittelalterliche Pferde diese Mutation in England und um das 9.- 11. Jahrhundert Pferde auf Island. Nordische Völker müssen die Pferde von England nach Island gebracht haben. In anderen nordischen Ländern gab es Pferde mit diesem Merkmal erst später. So geht man davon aus, dass die Gangpferde von England zuerst nach Island und dann auf das Festland gekommen sind.